Spiegel für alltägliche Zwecke haben eine ebene Oberfläche (auch Planspiegel genannt), die aus einer mit Aluminium beschichteten Glasplatte besteht. Sie werden meist im Haushalt verwendet. Neben diesen gibt es auch Plexiglas Spiegel, hier wird anstatt einer Glasplatte eine Plexiglas- Acrylglasplatte verwendet. |
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Fachgerecht eingeklebter Spiegel im badezimmer |
Die Anforderungen an Klebungen sind abhängig von den jeweiligen äußeren Einflüssen die auf die Klebung und Abdichtung vom Spiegel wirken. Extreme Temperaturschwankungen, Dehn- und Scherkräfte, wiederholter Kontakt mit Wasser etc. stellen hohe Ansprüche an eine Haftverbindung. Die weitaus gebräuchlichsten Untergründe für die Klebung eines Spiegels sind mineralischer Natur, z. B. Beton, Putz, Mauerwerk, Gipskarton, Porenbeton, oder unbehandelte Holzwerkstoffe.
Der erste Schritt für die tragfähige Klebung eines Spiegels ist daher stets die Reinigung der Klebefläche von Verunreinigungen, wie Trennmitteln, Konservierungsmitteln, Fett, Öl, Staub, Wasser, alten Klebstoffen oder Dichtstoffen sowie anderen die Haftung beeinträchtigenden Stoffen. Die Reinigung von nicht-porösen Untergründen erfolgt mit dem OTTO Cleaner T und einem sauberen, flusenfreien Tuch. Bei porösen Oberflächen erfolgt die Reinigung mechanisch, z. B. mit einer Stahlbürste oder einer Schleifscheibe, um die Fläche von losen Partikeln zu säubern.
Nach der Reinigung müssen mineralische Untergründe grundsätzlich mit dem OTTO Primer 1105 vorbehandelt werden. Grund ist hier nicht nur die Haftverbesserung, sondern auch die unbedingt notwendige Absperrung der Alkalität. Nicht abgesperrte Alkalität kann in Kombination mit Feuchtigkeit unter Umständen zur Beschädigung der Spiegelrückseite führen. Auch bei anderen Untergründen kann die Vorbehandlung mit dem im jeweiligen Technischen Datenblatt empfohlenen Primer sinnvoll sein, um eine möglichst belastbare Verbindung zu erzielen.
Bei der Verwendung von Ottocoll S16 Spiegelkleber, Ottocoll M570 2K MS Polymer oder Ottocoll S 610 2K Silikon ist die Haftung auf üblichen Spiegellacken auch ohne Primer gegeben. Bei der Klebung von Plexiglas-Spiegeln ist bei Ottocoll S16 Spiegelklebstoff und Ottocoll S 610 2K Klebstoff eine sehr gute Haftung ohne Primer auf der Spiegellackschicht vorhanden. Die Verwendung von Ottocoll M 570 ist hierfür nicht zu empfehlen. Bei Spiegeln mit Schutzfolie empfehlen wir grundsätzlich, Vorversuche durchzuführen. Ottocoll HiTack kann ebenfalls für die Klebung von Spiegeln verwendet werden. Bei Klebung von Spiegeln auf Faserzement, unbehandeltes Holz oder Porenbeton empfehlen wir die Verwendung von Primer 1105.
Der Spiegelklebstoff darf bei der Klebung niemals punktförmig oder flächig, sondern muss in senkrechten Raupen aufgetragen werden, damit das entstehende Spaltprodukt entweichen kann. Die jeweilige Länge einer Kleberaupe darf 20 cm nicht überschreiten. Je Quadratmeter Spiegelfläche sind mindestens 3 Kleberaupen so aufzutragen, dass nach Anpressen des Spiegels eine Raupenbreite von 10 mm nicht überschritten wird und der Abstand zwischen den Kleberaupen mindestens 20 cm beträgt. Damit bleibt die für die Vulkanisation erforderliche Luftzirkulation erhalten. Für eine optimale Tragfähigkeit ist eine Haftfläche von mindestens 10 cm2/kg Spiegelgewicht erforderlich.
Ein Mindestabstand zwischen Spiegel und Untergrund von 1,6 mm ist zur Vermeidung der Einsperrung des Vernetzer-Spaltprodukts zwingend einzuhalten. Dieser lässt sich auf zweckmäßigste Weise durch das Aufkleben von Abstandshaltern erreichen. Es bleiben die vom Institut des Glaserhandwerks in Hadamar geforderten Mindesthinterlüftungsabstände für Spiegel gültig.
Die für die Klebung erforderlichen Festigkeitswerte werden mit Ottocoll S16 oder Soudal Mirobond frühestens nach 48 Stunden erreicht (23 °C, ca. 50 % rLf). Bis dahin ist eine Vorfixierung notwendig. Diese kann mit wieder entfernbaren, mechanischen Hilfen, wie z. B. Klötzen, Keilen oder einseitig wirkenden Klebebändern von vorne (Spiegelseite) oder mit doppelseitigen Klebebändern von hinten (Rückseite) erfolgen.
Es ist zu beachten, dass die Abdichtung erst nach vollständiger Aushärtung des Spiegelklebstoffs und dem Entweichen der Spaltprodukte erfolgen darf. Diese Zeit beträgt etwa 7 Tage. Bei Spiegeln ohne Glasrücken sollten nur die vertikalen Spiegelränder versiegelt werden, um eine Beschädigung der Spiegelbeschichtung durch Kondenswasserbildung zu vermeiden.
Bei der Verwendung von zweikomponenten Spiegelklber ist zusätzlich folgendes zu beachten:
Die Umgebungstemperatur während der Aushärtung darf maximal 60 °C betragen. Um die optimale Haftung und gute mechanische Eigenschaften zu erzielen, muss der Einschluss von Luft in der Klebraupe vermieden werden. Das Anpressen des Spiegels muss innerhalb der Topfzeit des Klebstoffes erfolgen. Bei der Klebung von Plexiglas-Spiegeln (nur mit Ottocoll S 610 möglich) empfehlen wir eine Haftprüfung auf der Spiegellackschicht. Ebenso wie bei Glasspiegeln ist für eine ungehinderte Abführung der Spaltprodukte zu sorgen. Die für die Klebung erforderlichen Festigkeitswerte werden nach etwa 8 Stunden erreicht (23 °C, ca. 50 % rLf). Bis dahin ist eine Vorfixierung notwendig. Diese kann mit wieder entfernbaren, mechanischen Hilfen, wie z. B. Klötzen, Keilen oder einseitig wirkenden Klebebändern von vorne (Spiegelseite) oder mit doppelseitigen Klebebändern von hinten (Rückseite) erfolgen.
Zu beachten ist, dass die Abdichtung erst nach vollständiger Aushärtung des Spiegelklebstoffs und dem Entweichen der Spaltprodukte erfolgen darf. Diese Zeit beträgt etwa 3 Tage. Eine sofortige Versiegelung ist möglich, wenn eine Spiegelkante offen bleibt, so dass ein Ablüften des Vernetzer-Spaltproduktes erfolgen kann. Bei Spiegeln ohne Glasrücken sollten nur die vertikalen Spiegelränder versiegelt werden, um eine Beschädigung der Spiegelbeschichtung durch Kondenswasserbildung zu vermeiden.
Für die äußere Spiegelabdichtung in Verbindung mit Marmor oder Naturstein empfehlen wir Ottoseal S 70 Natursteinsilikon. Insbesondere bei unpolierten Natursteinoberflächen darf der Silicondichtstoff nicht über die Fuge hinaus verteilt werden, da verschmiertes Material sehr schwer zu entfernen ist. Um dies zu vermeiden, wird die Fuge mit einem Klebeband abgeklebt, das nach der Verfugung entfernt wird. Zum Glätten wird Marmor Silikon Glättmittel unverdünnt angewendet. Überschussmengen müssen unbedingt sofort abgewaschen werden. Von der Verwendung sonst üblicher Glättmittel wird wegen der großen Fleckempfindlichkeit einiger Marmor- und Natursteinsorten abgeraten. Bei Naturstein mit Nassbeanspruchung (z. B. in Bädern und bei Duscheinrichtungen) empfehlen wir grundsätzlich Primer 1216 zur Vorbehandlung der Fugenflanken. Bei der Verwendung des Farbtons „Edelstahl“ ist zu beachten, dass beim Modellieren des Silicons, d. h. wenn Siliconschichten übereinander geschoben werden (wie z. B. im Eckbereich), dunkle, deutlich sichtbare Trennlinien entstehen. Diese Linien sind durch anschließendes Glätten nicht mehr zu beseitigen. Dieser Effekt tritt ausschließlich im Farbton „Edelstahl“ auf. Die Ursache hierfür liegt im Farbpigment, welches den Metalleffekt erzeugt. Dies ist eine typische Produkteigenschaft und stellt keinen Produktmangel dar. Um diesen zu vermeiden, ist beim Glätten darauf zu achten, dass keine Siliconschichten übereinander geschoben werden. Matte Farben von Ottoseal S 70 Naturstein Silikon müssen trocken abgezogen werden, um die matte Oberflächenbeschaffenheit zu bewahren.
Decken Montage und große Wandhohen von Spiegeln
Bei der Montage von Spiegeln an Decken und bei der Wandmontage von Spiegeln, deren Oberkante mehr als 4 m über der Bodenfläche liegt, müssen die Spiegel zusätzlich mechanisch, z. B. durch Schrauben bzw. Einlegen in Rahmen, dauerhaft gesichert werden. Für die Verbindung mit Splitterschutzfolien u. ä. bitten wir um Rücksprache mit unserer Anwendungstechnik oder um die Durchführung eigener Vorversuche.
Wird die Verfugung eines Spiegels renoviert, weil sie mit Schimmelpilz belastet ist, muss der vorhandene elastische Dichtstoff vollständig entfernt werden. Vor der Neuverfugung sind die betroffenen Fugenbereiche mit Anti Schimmelspray zu behandeln, um evtl. vorhandene Pilzsporen zu entfernen. Ansonsten kann es trotz fungizider Ausrüstung des Dichtstoffes sehr schnell wieder zu einem Schimmelpilzbefall der Fuge kommen. Anleitung zur beseitigung von Schimmel in Silikonfugen.